Er ist «ein Genie und der lebende Beweis dafür, dass der Blues aus Mali kommt», sagt Taj Mahal über seinen Kollegen Bassekou Kouyate. Er ist der unumstrittene Meister an der Ngoni (traditionellen, westafrikanischen Langhals-Spiesslaute), die er durch das Hinzufügen weiterer Saiten und die Verwendung von Effektgeräten international bekannt gemacht hat.

Mit seiner aussergewöhnlichen Fingerfertigkeit schafft er Klanglandschaften, die irgendwo zwischen Blues, Jazz und traditioneller malischer Musik liegen. In seinem traditionellem Griot Programm «Folo Djelia» interpretiert er die Musik seiner Eltern neu und wird dabei von seiner Ehefrau, der fantastischen Sängerin Amy Sacko, begleitet. Ein Konzert mit kammermusikalischem Charakter, das unter die Haut geht.

Er wurde in Garana geboren, einem kleinen, multiethnischen Dorf 60 km von Ségou entfernt, das am Ufer des Niger liegt. Mitte der 1980er Jahre begann Bassekou, auf dem traditionellen Sumu-Zirkel zu spielen, wodurch er bald auf andere aussergewöhnliche Musiker traf, darunter den Koraspieler Toumani Diabaté. Ende der 1980er Jahre wurde Bassekou Gründungsmitglied von Toumani Diabatés Symmetric Orchestra, in dem unter anderem auch ein junger Habib Koité als Leadsänger mitwirkte. Mit dem Symmetric Trio reiste Bassekou 1990 erstmals nach Europa, um am Festival in Dranouter, Belgien, aufzutreten. Später im selben Jahr unternahm er seine erste Reise in die USA, wo er den afroamerikanischen Bluesmusiker Taj Mahal traf.

Mitte der 1990er Jahre heiratete er die Griot-Sängerin Amy Sacko und spielte mit ihr auf Hochzeitszeremonien sowie in malischen Fernsehsendungen. Ali Farka Touré lud ihn ein, die Ngoni auf seinem Album Savane zu spielen und ihn auf seiner letzten Tournee im Sommer 2005 zu begleiten. Im selben Jahr entschied sich Bassekou, seine eigene Band Ngoni Ba zu gründen.

Bassekou setzte auf eine ungewöhnliche Bandbesetzung mit drei Ngoni-Spielern, zwei Perkussionisten und seiner Frau Amy Sacko als Leadsängerin. Diese Idee war zwar neuartig, hatte aber auch eine lange Tradition – die Herrscher des vorkolonialen Ségou hatten manchmal Bands mit 30 bis 40 Ngoni-Spielern, die gemeinsam spielten.

Seitdem haben Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba die Welt bereist und Hunderte von Konzerten gespielt – von New Yorks Central Park bis zur Royal Albert Hall in London, von Roskilde bis Glastonbury.

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